Du kannst etwas dagegen unternehmen!

Manchmal kommt es vor, dass Freigänger immer seltener nach Hause kommen und schließlich ganz fernbleiben. Du hängst natürlich an deiner Katze und musst so etwas nicht hinnehmen! Zumindest kannst du versuchen, den Ursachen nachzugehen und die Situation zu verändern, sodass deine Mieze gern' bei dir bleibt!

 

Wenn deine Mieze dabei ist, sich ein neues Zuhause zu suchen, geschieht dies nicht von einem Tag auf den anderen, sondern zeichnet sich über Wochen und Monate ab. Zuerst solltest du dir also die Frage stellen, seit wann sich die Bindung an euer Zuhause und an dich verschlechterte. Hat sich z.B. etwas im Zuhause verändert, womit sich die Katze nicht arrangieren kann? Die sensiblen Samtpfoten reagieren oft empfindlich auf neue Situationen und versuchen sich den Dingen zu entziehen, die ihnen nicht passen.

Hast du einen neuen Partner? Beachtest du deine Mieze weniger als sonst? Hast du weniger Zeit für sie? Hast du Nachwuchs bekommen? Hast du neue Möbel? Ist es lauter als gewöhnlich bei dir? Habt ihr eine Baustelle in unmittelbarer Umgebung? Hast du ein neues Haustier? Riecht es auf einmal anders? Und und und..... 

Es gibt oft sehr klare Auslöser, die das Abwandern für eine Katze schmackhaft machen! :(

 


Daheim ist es langweilig... *gähn*

Schwieriger wird es, wenn es der Samtpfote zu Hause nicht (mehr) gefällt, weil die Bindung an dich nicht stark genug ist. Oft handelt es sich dabei um Katzen, die in der Prägephase kaum Kontakt zu Menschen hatten oder früh schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Solche Miezen sind deshalb oft auch nach Jahren nicht anhänglich, lassen sich nicht gern' streicheln, suchen kaum Kontakt zu dir und kommen vor allem wegen des Futters nach Hause.

Kann es sein, dass du deiner Mieze nicht genügend Aufmerksamkeit schenkst, weil du davon ausgehst, dass sie sich selbst beschäftigt und eh viel unterwegs ist? Wenn du beispielsweise Vollzeit arbeitest und dich wenig um deine Katze kümmerst, gibt es aus ihrer Sicht keinen Grund an dir oder eurem Zuhause zu hängen. Sie hat keine Bindung! Wenn du Vollzeit-berufstätig bist solltest du deiner Mieze auch nachts den Zugang zum Schlafzimmer gestatten. Sonst hat die Katze kaum eine Gelegenheit, den Kontakt mit dir zu pflegen. Fazit: Freigänger gehören also genauso beschäftigt, umhegt und umpflegt, wie Wohnungskatzen! 

 


Wo bleibt der Nervenkitzel?

Auch einem Freigänger solltest du also ein attraktives Zuhause bieten können. Das bedeutet, eine aus Katzensicht reizvolle Umgebung zu schaffen. Eine sterile Wohnungseinrichtung ist für alle Samtpfoten total laaaaaaaangweilig. Interessant wird es für deine Fellnase, wenn du ihr Schlupfwinkel und gute, oben geschlossene Verstecke mit seitlichem Eingang zur Verfügung stellst, wenn möglichst viel Unordnung herrscht und sie gute Ausguckplätze hat. Perfekt wäre es, wenn du ihr auch daheim immer wieder neue Gerüche und Gegenstände zum Erkunden anbietest (z.B. die Klassiker Katzenminze und Baldrian oder auch frisches Heu, ungiftige Blümchen, Einkaufstaschen, Kartons, Schachteln, und und und....) Du solltest immer wieder neues Spielzeug besorgen, welches du auch nicht pausenlos herumliegen lässt, da die Dinge sonst irgendwann nicht mehr interessant sind. Spielzeug immer wieder durchmischen. :)

 

Dieses Spielzeug wurde von unseren Miezen bis auf's Blut getestet! (Erhältlich auf "Amazon.de")

 


Keine sichere Zuflucht!

Wenn eine Katze sich draußen bedroht fühlt, flüchtet sie stets auf schnellstem Weg nach Hause. Steht sie dann vor verschlossener Tür, ist dieses Zuhause kein sicheres Versteck mehr für sie. 

 


Streit ums Revier...

 Weil die Katzendichte in Wohngegenden hoch sein kann, kommt es auch immer wieder zu Problemen mit Artgenossen. Neue Katzen ziehen nebenan ein und machen deiner Mieze das Revier streitig? Langsam aber sicher nisten sie sich in deinem Garten ein und hetzen deine Katze umher... oder lassen sie nicht mehr zur Wohnungstür bzw. Katzenklappe... Deine Mieze traut sich nicht mehr heim und lässt sich immer weniger zu Hause blicken... bis sie irgendwann gar nicht mehr auftaucht! 

Um dem vorzubeugen, solltest du dafür sorgen, dass das Revier deiner Mieze wieder sicher ist.

Kontrolliere den Garten bevor du deine Katze hinaus lässt, scheuche fremde Katzen hinaus!

Du solltest außerdem eine Katzenklappe einbauen, welche nur deine Katze benutzen kann. Sie sollte stets geöffnet sein, damit sich deine Mieze im Notfall schnell zurückziehen kann! Seltener kommt es vor, dass diese Revierkämpfe wirklich blutig werden. Schnelles Eingreifen ist gefragt! Hier hilft nur mit dem Halter der anderen Katze zu sprechen und eine Lösung zu suchen und hoffentlich zu finden!. Ist dieser hierzu nicht bereit sollte man sich auf jeden Fall überlegen ihm die Tierarztrechnungen zukommen zu lassen....

Notfalls besteht immer die Möglichkeit den Garten katzensicher zu gestalten.

 


Jemand füttert unerlaubt deine Mieze?!

Du solltest deiner Katze vorläufig Hausarrest geben, damit ihr eure Bindung wieder etwas stärken könnt! Dann solltest du unbedingt die Person ausmachen, die deine Mieze füttert und sie bitten dies nicht zu tun!

 

Auch eine Notlüge ist erlaubt - Deine Katze hat eine Allergie und braucht Spezialfutter.

 

Ein verantwortungsvoller Mensch würde selbstverständlich mit dem füttern der fremden Katze aufhören! Solltest du die Person nicht ausfindig machen können, schreibe eine Notiz und hänge sie deiner Samtpfote ans Halsband! Wenn du unbedingt herausfinden möchtest, wo es deine Katze hin verschlägt kannst du für ca. 80€ einen GPS-Tracker kaufen und ihn am Halsband befestigen.

 


Maßnahme: vorübergehender Hausarrest...

Wann immer es sich abzeichnet, dass deine Katze dabei ist, sich ein anderes Zuhause zu suchen, gibt es Möglichkeiten, dies zu verhindern. Persönliches Engagement, Verständnis und Geduld sind dafür die wesentlichsten Voraussetzungen. Als wichtigste Maßnahme entziehst du der Samtpfote konsequent den Freigang. Dies mag hart klingen und Skrupel hervorrufen, aber selbst wenn die Mieze mit Depression, lautstarkem Protest oder sogar Unsauberkeit reagiert, empfiehlt sich dieser Schritt unbedingt!

Denn nur so kann sich das Tier weder einer unbequemen neuen Situation noch deinem Einfluss entziehen.

Ein Hausarrest fordert liebevolle Konsequenz und Verständnis von deiner Seite. Mit einer individuellen Bachblütenmischung (Kosten liegen bei ca. 10-20€/Fläschchen) unterstützt du die einschneidende Veränderung für die Katze. Falls die Wohnung nicht sonderlich katzengerecht eingerichtet ist, solltest du dies nun ändern. Damit ist nicht gemeint, dass du einfach ein paar nette Ruheplätze einrichtest. Wichtig sind vor allem wechselnde Erkundungsmöglichkeiten für die kleine Fellnase! Beschäftigungsmöglichkeiten wie Fummelbretter, zusammengeknülltes Seidenpapier, Flickenteppiche, Schnürsenkel, wechselnde Kartonschachteln, spannende Ausguckplätze, uvm.... 

 

Außerdem solltest du dir wirklich täglich Zeit für das Spielen mit deiner Mieze nehmen! Lass dich nicht entmutigen, wenn sie nicht gleich darauf anspringt. Erst wenn die Beziehung zu dir wieder gestärkt ist und die Katze sich mit der neuen Situation angefreundet hat solltest du ihr wieder ihren geliebten Freigang gewähren. Somit stehen die Chancen sehr gut, dass das eigene Zuhause wieder seinen Stellenwert einnehmen kann.


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Kommentare: 3
  • #1

    Andreas (Donnerstag, 10 Dezember 2020 22:05)

    Ich hab meine katze einfach komplett nass gemacht mit eiskalten Wasser, dann klitschnass ins Gefrierfach für 15 min!!! Sie kroch schnell auf dem offen um sich zu wärmen, das hilft bis heute und will nicht mehr raus, miaut sie doch mal etwas länger am Stück, wiederhole ich die Prozedur und hab ruhe für monate :)

    Härte muss sein :).


    LG Andreas

  • #2

    Jennifer (Dienstag, 29 Dezember 2020 00:38)

    Toller Beitrag und auch sehr hilfreich!

    An diesen Kommentar von „Andreas“: Du klingst wie ein Tierquäler und übertreibst die Erziehung... Schade dass sich jeder Mensch ein Haustier anschaffen kann und mit den hilflosen Tierchen machen kann was er will. Die sollte das Haustier weggenommen werden oder man sollte das Gleiche mit dir machen!

  • #3

    Bettina (Sonntag, 18 Juli 2021 22:23)

    Mein Katzenmädchen ( 7 Jahre und seit ihrer 8. Lebenswoche bei mir )
    Kommt zur Zeit immer seltener nach Hause. Sie guckt mal kurz rein und verschwindet dann wieder.
    Es leben noch 2 Kater mit dabei. ( 7 und 6 jahre) . Mache mir Sorgen, kann auch Nachts nichts auflassen wegen den andern beiden...woran könnte es liegen?